Was passiert mit dem Bremer Müll?
Jede Woche aufs Neue stellen wir unsere Abfalltonnen vor die Haustür. Diese werden von Die Bremer Stadtreinigung mitgenommen. Aus den Augen, aus dem Sinn. Doch was passiert eigentlich mit unserem Müll?
Müll ist nicht gleich Müll.
Dr. Jasmin Kornau-Pitzer, Leiterin des Referates Abfallwirtschaft bei Die Bremer Stadtreinigung, erklärt, dass bei Die Bremer Stadtreinigung nur von Restmüll als Müll gesprochen wird. Andere Fraktionen, wie zum Beispiel Papier, werden als Wertstoffe definiert, da sie verwertet werden können: “Das Papier aus der blauen Tonne wird zu neuen Papierfasern verarbeitet. Kunststoffe werden anteilig eingeschmolzen. Aus Biomüll wird Biogas oder Dünger hergestellt. Elektrogeräte werden in ihre Einzelteile zerlegt und Metalle eingeschmolzen und recycelt.” Übrig bleibe dann nur der Restmüll. Dieser werde in Bremen in Müllheizöfen verbrannt. Hierbei entstehen Strom und Wärme. Mit jährlich 167 kg Restmüll pro Einwohner*in liegt Bremen im deutschen Durchschnitt. Entgegen dem Vorurteil exportiere Bremen keinerlei Abfälle ins Ausland: “Ausgenommen davon sind gut erhaltene Textilien.“
Mülltrennung, aber richtig!
Damit unsere Abfälle aber gut verwertet werden können, ist die richtige Mülltrennung wichtig. Privatpersonen können also ihren Beitrag leisten, indem sie ihren Haushaltsmüll akkurat trennen. Denn wenn Abfälle nicht richtig getrennt werden, sei der Aufwand sehr hoch “Störstoffe” wieder herauszufiltern. Deswegen sei es auch wichtig, Verpackungen in ihre Einzelteile zu zerlegen, damit diese vollständig recycelt werden können. “So sollten zum Beispiel die Aludeckel von Joghurtbechern abgenommen und eingeschweißte kostenlose Prospekte aus der Folie genommen werden.“ Manchmal sei es auch gar nicht möglich, falsche Güter wieder auszusortieren, erklärt Dr. Jasmin Kornau-Pitzer: “Beispielsweise wurde eine verschimmelte Paprika mit der Plastikverpackungen in den Biomüll geschmissen. Diese Plastikverpackung konnte in der Anlage nicht rausgefiltert werden. Biomüll wird zu Biogas oder Gärrest verarbeitet, welcher als Dünger in die Landwirtschaft geht. Hier hat Plastik natürlich nichts zu suchen.”
Mülltrennung lohnt sich!
Doch die richtige Mülltrennung ist nicht nur wichtig für die Verwertung von Abfällen, sondern lohnt sich auch für Bremer*innen. Eine richtige “Win-Win-Situation” findet Dr. Jasmin Kornau-Pitzer: “Denn wenn der Abfall nicht richtig getrennt wird, dann bedeutet das auch, dass die Tonne für den Restmüll öfter voll wird und dementsprechend öfter ausgeleert werden muss und die in der Gebühr enthaltenen Freileerungen früher erschöpft sind.”
Müll vermeiden
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Neben der richtigen Mülltrennung ist es natürlich auch wichtig, die eigenen Müllmengen zu reduzieren, denn auch bei der Verwertung von Wertstoffen fallen Emissionen an. Deswegen hat Dr. Jasmin Kornau-Pitzer noch ein paar Tipps, um die eigenen Müllmengen zu reduzieren:
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Unverpackt einkaufen
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wiederverwendbare Gemüse- und Obstnetze
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einen Jutebeutel mitnehmen
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auf den Markt einkaufen
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Textilien nachhaltig nutzen und z.B. Tauschbörsen nutzen
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To-Go Verpackungen vermeiden und besser Mehrwegbehälter nutzen