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Hausbesuche, die sich lohnen

Steckdose mit Sticker
© energiekonsens

Bis zu 500 Euro kann ein 4-Personenhaushalt mit kleinen Tipps und Verhaltensänderungen im Jahr an Strom-, Wasser- und Heizkosten sparen – das ist viel Geld, vor allem für Haushalte mit geringen Einkommen. An genau diese richtet sich das kostenfreie Beratungsangebot „Stromspar-Check“ des Deutschen Caritasverbandes und des Bundesverbandes der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands – auch hier in Bremen und Bremerhaven.

Mit Hausbesuchen decken ausgebildete Stromsparhelfer*innen Energieschlucker im Haushalt auf und beraten individuell, wie man mit kleinen Verhaltensänderungen eine Menge Nebenkosten und CO₂ einsparen kann. Umgesetzt werden die Vor-Ort-Beratungen von den Stromsparhelfer*innen – ehemaligen Sozialleistungsempfänger*innen, die sich im Zuge des Projekts zu anerkannten Serviceberater*innen für Energie- und Wassertechnik weitergebildet haben. In Bremen findet diese Beschäftigung über die WaBeQ und in Bremerhaven über das Förderwerk statt.

Stromhelfer*innen in Bremen und Bremerhaven

“Ich sehe meine Arbeit als soziale Aufgabe“, erzählt Stromsparhelfer Volker Path von der WaBeQ. „Man unterstützt einkommensschwache Familien, die wirklich nicht viel Geld haben. Am Ende des Jahres können sie so deutlich ihre Energiekosten senken. Allein durch den Austausch von Glühbirnen mit LED-Leuchten können Haushalte bis zu 200 Euro sparen. Kombiniert mit den Sparduschköpfen und dem Kühlschrank-Tauschprogramm liegt die Ersparnis bei größeren Familien sogar bis zu 500 Euro. Das ist eine enorme Entlastung“. Volker Path führt seit 2015 die Stromspar-Checks in Bremen durch und hat in seinen ersten drei Jahren über 600 Haushalte beraten, mittlerweile ist er hauptsächlich in der Akquise tätig.

In Bremerhaven ist Luisa Wendel-Neue gemeinsam mit ihrem Kolleg*innen unter dem Motto „Mehr ausschalten“ unterwegs. Auch wenn sie nur noch selten als Beraterin vor Ort tätig ist, da sie hauptsächlich die Administration des Stromspar-Checks in Bremerhaven und die Verwaltung des Lagers übernommen hat, berichtet sie uns von ihrer Motivation: „Das Schöne an der Arbeit als Stromsparhelferin ist, dass man Personen und Familien hilft. Auch wenn ich heute kaum noch Beratungen durchführe, steht für mich die Kommunikation mit Menschen im Vordergrund. Mir ist es vor allem auch ein Anliegen zu vermitteln, dass jeder Tropfen Wasser und jedes Kilowatt Strom, das wir unnötig verbrauchen, der Umwelt schadet.“ So wie Luisa Wendel-Neue und Volker Path sind bundesweit rund 800 Stromsparhelfer*innen im Auftrag des Deutschen Caritasverbands und des Bundesverbandes der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands (eaD) im Einsatz. Für ihre Tätigkeit als Stromsparberater*innen sind sie intensiv geschult worden und bieten kompetent Hilfe vor Ort an.

Luisa Wendel-Neue und Volker Path beraten als Stromsparhelfer*innen im Zuge des Stromspar-Checks, wie man Nebenkosten und CO₂ sparen kann.

Soforthilfen gegen Stromfresser

Die Stromspar-Checks laufen alle sehr ähnlich ab: Im Zuge der Beratung finden drei Termine insgesamt statt. Erst wird der Strom- und Wasserverbrauch aufgenommen, technische Geräte werden auf ihre Energieeffizienz gemessen und die beratenen Personen erzählen von ihren alltäglichen Verhaltensmustern in Bezug zu ihren Energieverbräuchen. Bei dem zweiten Termin bringen die Stromhelfer*innen ein Paket mit Direkthilfen im Wert von bis zu 70 Euro mit. Das können beispielsweise LED-Lampen oder Wassersparduschköpfe sein – und installieren sie vor Ort. Haushalte mit einem alten Kühlschrank erhalten zudem einen 100 Euro Gutschein für die Anschaffung eines effizienteren Gerätes. „Nach rund einem Jahr melden wir uns dann bei den beratenden Haushalten zum letzten Mal im Zuges des Monitorings“, erklärt Luisa Wendel-Neue. “Bei den meisten Haushalten erhalten wir eine positive Resonanz, da die Menschen auch selbst sehen, dass sie über das Jahr etwas gespart haben“, erzählt Volker Path. „Es ist mir auch schon öfter passiert, dass mich Menschen bei der Akquise im Jobcenter ansprechen und sich im Nachhinein bedanken, da sie 200 bis 300 Euro einsparen konnten. Das freut mich natürlich.“ Energiespar- und LED-Lampen, schaltbare Steckdosenleisten, Zeitschaltuhren und Strahlregler für Wasserhähne – auch wenn die Maßnahmen erst sehr klein wirken, es läppert sich und macht einen spürbaren Unterschied aus! Mehr Tipps zum Thema „Mehr ausschalten“ gibt es übrigens bei uns bei den Klimatipps!

Mehr zum Stromspar-Check

Der Stromspar-Check ist eine bundesweite Initiative des Deutschen Caritasverbandes und des Bundesverbandes der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands. Im Land Bremen ist die Klimaschutzagentur energiekonsens gemeinsam mit ihrer Tochtergesellschaft beks EnergieEffizienz lokaler Partner. Umgesetzt wird der Stromspar-Check von Energiesparhelfer*innen der WaBeQ in Bremen und des Förderwerks in Bremerhaven. Teilnahmeberechtigt für StromSpar-Checks sind:

  • Menschen, die ALG II, Sozialhilfe oder Wohngeld beziehen
  • Bezieher*innen eines Kindergeldzuschlages nach dem Bundeskindergeldgesetz § 6a BKKG
  • Rentner*innen mit geringem Einkommen, die von der Altersarmut betroffen sind
  • Personen, deren Einkommen unter dem Pfändungsfreibetrag liegt
Moin 2038