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Warum Moin 2038? Ganz einfach: Das Land Bremen hat sich das Ziel gesetzt bis 2038 klimaneutral zu werden! Ein ambitioniertes Ziel, welches wir nur erreichen können, wenn wir alle zusammen anpacken. Doch wie könnte Bremen im Jahr 2038 überhaupt aussehen? Wie wird sich die Stadt und das Leben in ihr verändern?

Begib dich auf Entdeckungstour: Lausche den Geschichten von Nina und Tarik aus dem Jahr 2038 und finde heraus, wie Bremen aussehen könnte, wenn wir heute aktiv werden! Dies kannst du entweder direkt hier tun oder in der Bremer Innenstadt, wo noch bis zum 30. September eine große Zahl 2038 auf dem Liebfrauen-Kirchhof auf Bremens Klimaziel aufmerksam macht.

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© energiekonsens

Ninas Geschichte

Nina ist 62 Jahre alt und Landschaftsgärtnerin

Wie passt sich die Innenstadt an das Klima an?

Die Bremer City wird klimaresilienter, das bedeutet, dass Straßen, Plätze und Kanäle so umgebaut werden, dass sie besser mit starkem Regen und Stürmen umgehen können. In der dicht bebauten Innenstadt ist deshalb geplant, einige Straßen, Plätze und Höfe nicht mehr komplett mit Asphalt oder Beton zu bedecken, sondern teilweise zu bepflanzt werden. Das hilft dabei, Regenwasser aufzufangen und zu speichern, und reduziert gleichzeitig die Hitze in der Stadt.

Was das Projektbüro Innenstadt genau geplant hat, kannst du dir hier nachlesen und hier angucken.

Was ist der Plan für Gröpelingen?

Dicht bebaute Gegenden – wie Gröpelingen – sind besonders gefährdet durch die Folgen des Klimawandels, wie Starkregen oder Hitzewellen. Beton und Asphalt heizen sich stark auf und nehmen Regenwasser schlecht auf, was zu Überschwemmungen führen kann. Eine Studie zeigt, dass es deshalb besonders in Gröpelingen wichtig ist, Beton zu entfernen und zu begrünen, um die Lebensqualität im Stadtteil zu verbessern. Das Ganze soll aber nicht über die Köpfe der Gröpelinger*innen hinweg geschehen, sondern mit ihnen gemeinsam angegangen werden.
Wenn du Lust hast, dich jetzt beim Klimaschutz in Gröpelingen einzusetzen, bietet das Klimaquartier Gröpelingen eine tolle Anlaufstelle mit vielen Informationen, einem bunten Angebot an Veranstaltungen und der Möglichkeit dich mit deinen Nachbar*innen zusammen zu tun.

Wie sieht unsere Ernährung 2038 aus?

Bremen ist BioStadt - und wird es auch 2038 sein. Das heißt konkret, dass in Gemeinschaftseinrichtungen wie KiTas, Schulen, Kantinen und Krankenhäusern nachhaltig, gesund und vor allem lecker gegessen werden kann. Regionale Lebensmittel haben Vorrang, da ihre kurzen Transportwege schonender fürs Klima sind. Gemeinsam achten wir auf artgerechte Haltung und reduzieren unseren Fleischkonsum - für Tierwohl, die eigene Gesundheit und den Klimaschutz. Ein Aktionsplan für das Jahr 2025 ist bereits auf die Beine gestellt worden, hier kannst du weiterlesen.

Was ist Urban Gardening?

Das gemeinschaftliche Gärtnern in der Stadt wird als Urban Gardening bezeichnet. In Bremen gibt es bereits eine Vielzahl an Projekten, in denen Nachbar*innen gemeinsam Flächen von Beton befreien und dort Gemüse und Obst anpflanzen. So entstehen grüne Orte mitten in der Stadt, die zum Verweilen und Mitmachen einladen. Lust dich anzuschließen? Eine Auflistung aller Gemeinschaftsgärten im Land Bremen findest du hier.

Tariks Geschichte

Tarik ist 33 Jahre alt und Architekt

Wie werden Bremens Gebäude nachhaltiger?

Im Jahr 2038 werden Bremens Gebäude deutlich energieeffizienter sein und somit auch ihren den CO2-Ausstoß entscheident verringern. Die Energetische Baustandards legen dabei fest, wie gut ein Gebäude isoliert sein muss, welche Art von Heizungssystemen installiert werden sollte, wie erneuerbare Energien genutzt werden können und welche anderen Maßnahmen ergriffen werden können, um den Energieverbrauch zu reduzieren. Auch bei bereits bestehende Gebäuden wird nachgerüstet.

Du möchtest dir einmal in Detail anschauen, welche Dämmstoffe oder Heizungssysteme es gibt? Oder dich zu deinem eigenem Haus unabhängig und kostenfrei beraten lassen? Dann besuche das Klima Bau Zentrum.

Welche Wohnprojekte sind geplant?

Das Bremer Stadtbild ist im Wandel. Schon heute wird an vielen Projekten gearbeitet, die 2038 neuen Wohnraum bieten werden. Ein beispiel ist das ehemahlige Bundeswehrhochhaus in der Falkenstraße, welches zur Zeit aufwendig renoviert und in ein Wohnhaus umgebaut wird. Hier entstehen 162 neue Wohnungen sowie Gewerbeflächen und eine Kita. Außerdem wird das innerstädtische Wohnen weiter voran gebracht und immer mehr Menschen wohnen direkt in der Bremer Innenstadt. Neue Wohnräume werden erschlossen und ermöglichen modernes, aber auch bezahlbares Wohnen. Hierbei wird ganzheitlich gedacht: Dächer werden entweder für Photovoltaik Anlagen genutzt oder bieten grüne Oasen für Bewohner*innen.

Wie verändert sich Mobilität in Bremen?

Auch 2038 werden wir viel unterwegs sein - doch das WIE wird sich verändern. Weniger Autos, weniger Abgase - dafür besserer und klimafreundlicherer öffentlicher Nahverkehr: Schon heute sind in Bremen zwanzig elektrische Busse im Einsatz. Bis Mitte der 30er Jahre soll die Flotte der BSAG komplett elektrisch angetrieben werden und der Betriebshof in Blumenthal modernisiert und angepasst werden. Lust mehr zu erfahren?

Das Fahrrad wird weiter eine zentrale Rolle spielen, denn Bremen ist und bleibt Fahrradstadt. Die Fahrrad-Premiumrouten sorgen für mehr Sicherheit und Komfort auch für hohe Radverkehrsmengen, sowie für die erhöhte Nutzung von Lastenfahrrädern, E-Bikes und Anhängern. Auf den Routen können sowohl kurze, als auch lange Strecken quer durch die Stadt komfortable zurückgelegt werden. Erfahre mehr!

Wie wird die Wärmewende gelingen?

Öl und Gas werden 2038 der Vergangenheit angehören. Stattdessen werden wir mit erneuerbaren Energien heizen. Für die Wärmewende werden besonders Wärmepumpen, der Ausbau von Nah- und Fernwärmeversorgung sowie die Speicherung und Nutzung von Sonnenenergie eine entscheide Rolle spielen. Gleichzeitig wird es immer wichtiger werden, Häuser gut zu dämmen um die Energie möglichst effizient zu nutzen.

Du möchtest auch die Energie der Sonne nutzen oder deine Heizung fit für die Zukunft machen? Das Klima Bau Zentrum ist eine erste Anlaufstelle für eine unabhängige Beratung.

Gut zu wissen

Was bedeutet Klimaneutralität?

Klimaneutralität bedeutet, dass wir so wenig Treibhausgase wie möglich in die Luft lassen und das, was übrig bleibt, ausgleichen. Das kann zum Beispiel bedeuten, dass wir weniger Energie aus Kohle und Öl verwenden und stattdessen mehr erneuerbare Energiequellen wie Sonne und Wind nutzen. Wenn wir doch Treibhausgase erzeugen, können wir das ausgleichen, indem wir zum Beispiel Bäume pflanzen, die CO2 aus der Luft filtern. Das Ziel ist, dass am Ende keine zusätzlichen Treibhausgase übrig bleiben.

Was ist Bremens Klimaziel?

Bremen und Bremerhaven wollen bis zum Jahr 2038 klimaneutral werden. Klingt ehrgeizig, ist aber möglich – wenn alle gemeinsam daran arbeiten. Und damit müssen wir umgehend starten. Extreme Hitze und Trockenheit, Starkregen, Deichbrüche und ein Rückgang der Artenvielfalt sind Folgen des Klimawandels, die wir längst auch in Norddeutschland zu spüren bekommen. Anfang 2020 wurde eigens deswegen eine Klimaschutz-Enquete-Kommission ins Leben gerufen mit Vertreter*innen aller Parteien und beratenden Gästen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verbänden und Zivilgesellschaft. Zu den weitreichenden empfohlenen Maßnahmen aus dem Endbericht von 2021 zählen unter anderem:

  • Kein Erdgas mehr: Haushalte sollen bis 2035 ans Wärmenetz angeschlossen sein oder mit erneuerbaren Energien heizen (z. B. Wärmepumpen)
  • Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur für die Wirtschaft, inkl. Stahlwerke
  • 2/3 weniger Autos bis 2038, die Hälfte der restlichen Autos wird elektrisch betrieben
  • Fleischkonsum bis 2030 um 50 % reduzieren
  • Förderungen von Solaranlagen und energetischen Haussanierungen

Den kompletten Enquetebericht findest du hier zum Nachlesen.

Was macht Bremen aktuell?

Der Bremer Senat hat eine Klimaschutzstrategie verabschiedet, deren Aktionsplan Klimaschutz 524 Maßnahmen umfasst.
Eine genaue Übersicht, welche Maßnahmen Bremen plant und wie der Stand der Dinge ist, findest du hier: aktionsplan-klima.bremen.de - ab dem 1. Juli

Was hat Klimaschutz mit mir zu tun?

Was das alles mit dir zu tun hat? Eine ganze Menge! Denn jede*r Einzelne kann täglich dazu beitragen, das Klima zu schonen: Beim Einkaufen, Essen und Trinken, wenn du unterwegs bist oder es dir zuhause gemütlich machst. Für sich genommen mag es unerheblich erscheinen, was wir damit bewirken. Doch in Masse und wenn wir alle zusammen anpacken, helfen wir Bremen und Bremerhaven klimaneutral zu werden und sichern damit unsere Zukunft. Du weißt nicht, wo du anfangen sollst? Hier findest du spannende Tipps für mehr Klimaschutz in deinem Alltag. Also senk mit!

Mitmachen

Immer mehr Menschen setzen sich aktiv fürs Klima ein und lassen dabei Orte entstehen – #senkmale – die zeigen, wie Klimaschutz in die Tat umgesetzt werden kann. Du möchtest dich mehr im Klimaschutz einbringen? Finde über unsere interaktive #senkmal-Karte tolle Klimaschutz-Orte an denen du mit anderen Klimaschützer*innen viel bewegen kannst! Außerdem findest du bei den Klimatipps viele Anregungen für einen klimafreundlicheren Alltag!