Klima-Literatur: Die Rettung der Welt zwischen zwei Buchdeckeln
Ob Science-Fiction oder Jugendroman – die Klimakrise wird nun auch immer häufiger in der Literatur thematisiert. Warum wir mehr Klima-Literatur lesen sollten und ob E-Reader umweltfreundlicher sind als Papierbücher, erfahrt ihr hier.
Du suchst spannenden Lesestoff für den Sommerurlaub? Oder hast du Lust, in ein neues Genre einzutauchen? Dann ist Klima-Literatur etwas für dich! Immer mehr Romane beschäftigen sich mit der Klimakrise und deren Auswirkung auf Ökosysteme und soziale Beziehungen. Diese verschiedenen Geschichten können unsere Vorstellungskraft stärken und uns zum Handeln bewegen. Wir stellen euch drei Romane vor.
Drei Klima-Romane die du gelesen haben solltest
Die Wurzeln des Lebens - Richard Powers
Dieser vielschichte Roman ist wie ein Wald – seine Figuren sind miteinander verwurzelt, ohne sich je begegnet zu sein. In separat scheinenden Erzählsträngen begleiten wir Charaktere die unterschiedlicher nicht sein könnten. Doch sie alle eint etwas: Bäume haben ihr Leben begleitet und geformt. Manche sind unter ihnen aufgewachsen, andere von ihnen gestürzt, wieder andere haben es sich zur Lebensaufgabe gemacht, Bäume zu verstehen und zu schützen. Während des Romans wachsen diese Geschichten immer weiter zusammen, als die letzten Mammutbäume Amerikas gefällt werden sollen.
Ein packender, vielschichtiger Roman, der berührt und uns quasi nebenbei beibringt, wie Bäume miteinander kommunizieren – und dass sie unsere starken Partner im Kampf gegen die Klimakrise sein können.
POD – Laline Paull
Ea ist die Hauptfigur dieses Romans – und sie ist ein Delfin. Was erstmal skurril klingt, wird von der Autorin mit großer Ernsthaftigkeit umgesetzt. So haben wir die Möglichkeit in die Unterwasserwelt einzutauchen und dort Eas Geschichte mitzuerleben:
Ea war schon immer eine Außenseiterin. Doch als ihrer Delfinfamilie etwas Tragisches zustößt, macht sie sich allein auf den Weg durch einen immer wärmer werdenden Ozean. Dabei begegnet sie vielen anderen Unterwasserkreaturen, deren Lebensrhythmus durch steigende Meerestemperaturen, Fischerei und Plastikteppiche vollkommen aus dem Takt geraten ist. Die Katastrophe ist allgegenwärtig: Und nur die Lebewesen, die das Gewohnte hinter sich lassen können, haben eine Überlebenschance.
Ein fesselnder Thriller ohne eine einzige menschliche Hauptfigur. Und trotzdem ein Roman voller Tiefe, Intrigen und vielschichtiger Protagonistinnen. Momentan nur auf Englisch verfügbar.*
Die Geschichte der Bienen – Maja Lunde
Maja Lunde hat bewiesen, dass Klima-Literatur zum Bestseller werden kann und so die Tür geöffnet für viele weitere Geschichten. Das erste Buch ihres „Klima-Quartetts“ beschäftigt sich mit dem Bienensterben und begleitet drei Figuren in unterschiedlichen Zeitepochen. William will im Jahre 1852 einen neuen Bienenstock erfinden, im Jahr 2007 wird der Imker George mit dem Bienensterben konfrontiert und im Jahr 2098 bestäubt Tao Pflanzen per Hand – weil es keine Bienen mehr gibt. Die Geschichten werden nicht chronologisch hintereinander erzählt, sondern unterbrechen einander und begegnen sich.
Ein bahnbrechender Roman, der Klima-Literatur populär gemacht hat. Der vierte Band des „Klima-Quartetts“ „Ein Traum von einem Baum“ erscheint am 10. Juli 2024 auf Deutsch.
E-Reader oder Buch aus Papier?
Ob E-Reader oder Bücher aus Papier umweltfreundlicher sind, lässt sich so ganz pauschal nicht beantworten. In E-Readern sind wertvolle Ressourcen verbaut und für Bücher müssen Bäume abgeholzt werden. Es kommt vor allem aufs Leseverhalten an, welches Medium für dich die bessere Wahl ist. Wer viel liest, in etwa ein Buch die Woche, kann über einen E-Reader nachdenken. Dank spezieller Technologie verbrauchen die Reader nur sehr wenig Strom – und das Gerät hat eine bessere Klimabilanz als sich jede Woche ein neues Buch zuzulegen. Wenn du allerdings nur gelegentlich liest, etwa im Urlaub, dann bleibe lieber beim klassischen Buch aus Papier.
Teilen statt Kaufen
Die allerbeste Klimabilanz hat jedoch das Leihen und Teilen von Büchern. Schau doch mal in deiner Bibliothek nach! Dort findest du unzählige Genres in vielen Sprachen – und auch immer die spannendsten Neuerscheinungen. Wenn du dir doch mal ein Buch kaufst, leihe es danach an deine Freund*innen weiter. Dann könnt ihr euch darüber austauschen und nebenbei noch dem Klima etwas Gutes tun.