Wer schon einmal eine Kiste Mineralwasser in den vierten Stock geschleppt hat, weiß: Es gibt Angenehmeres. Viel komfortabler und noch dazu nachhaltiger ist es, seinen Durst mit Trinkwasser aus der Leitung zu löschen.Denn im Gegensatz zu Getränken aus der Flasche ist es immer da und legt auch keine langen Transportwege per LKW zurück.
Allein im Jahr 2020 wurden laut Verbraucherzentrale rund eine Milliarde Liter Mineralwasser nach Deutschland importiert. Der dadurch verursachte CO2-Ausstoß macht die Klimabelastung fast 600-mal größer als bei Trinkwasser aus der Leitung. So kann der Umstieg auf kühles Nass aus dem Wasserhahn Treibhausgaseinsparungen erzielen, die so hoch sind wie das Anderthalbfache des jährlichen innerdeutschen Flugverkehrs vor Corona! Ein weiterer Pluspunkt für Leitungswasser: Es ist etwa 50-mal preiswerter als Mineralwasser vom Discounter.
Trinkwasser ist eine wertvolle Ressource und sollte im Haushalt nicht verschwendet werden – auch wenn es dem Wasserkreislauf nach Gebrauch wieder zugeführt wird.
„Wir liefern bis zur Übergabestelle ins Gebäude beste Qualität. Danach beginnt die Hausinstallation, und für die ist der Eigentümer oder die Eigentümerin verantwortlich“, sagt die swb-Pressesprecherin. So könne es in alten Häusern immer noch Bleirohre geben, die das Wasser nachträglich belasten. „Wer da unsicher ist, kann es prüfen lassen.“ Und noch einen Tipp hat Angela Dittmer, selbst bekennender Fan vom frischen Nass aus dem Hahn: „Wenn Wasser über eine längere Zeit in der Hausinstallation steht, begünstigt dies das Absetzen von Stoffen aus weniger hochwertigen Armaturen, im ungünstigsten Fall sogar eine mögliche Verkeimung. Deshalb sollte man es vor dem ersten Trinken morgens ein paar Augenblicke laufen lassen, bis es kühl herausfließt. Der erste Schwall kann prima zum Blumen gießen oder Putzen genutzt werden. Auch Duschen oder die WC-Spülung zu betätigen, bringt Bewegung in die Wasserleitung.“
Unbedingt gesund
Ja, auch das ist Trinkwasser aus der Leitung. Zwar suggeriert der Name Mineralwasser, dass darin „mehr“ steckt als in Trinkwasser, doch oft ist das Gegenteil der Fall. Seit 1980 muss noch nicht einmal eine Mindestmenge an Mineralstoffen in Mineralwasser vorhanden sein. Erstaunlich: Die Vorgaben der Mineral- und Tafelwasserverordnung sind weit weniger streng als die der Trinkwasserverordnung. Was ebenfalls nicht außer Acht gelassen werden darf: Weiterhin steht im Raum, dass hormonell wirksame Chemikalien von der Plastikflasche im Wasser freigesetzt werden können, die dem Menschen schaden. Ein weiteres gutes Argument also, auf das gute Nass aus dem Hahn umzusteigen!
Weitere Infos:
Die Angaben zur Qualität gibt es hier: www.swb.de/wasser/trinkwasserqualitaet