Unterwegs

Umgestiegen: Das Lastenrad und die Mobilitätswende

Im Stadtbild von Bremen und Bremerhaven sind sie langsam nicht mehr wegzudenken: Lastenräder!  Ob Kinder, den Einkauf oder Lieferungen –  mit dem Lastenrad kann man so ziemlich alles transportieren und ganz nebenbei bieten Lastenräder viele weitere Vorteile: Sie machen Spaß, schonen das Klima und man ist flexibler und günstiger unterwegs als mit dem Auto. 

Frau auf Lastenrad vor Bremer Dom
Immer mehr Lastenräder sind in Bremen unterwegs

Kein Wunder also, dass sie sich auch in Bremen immer größerer Beliebtheit erfreuen. “Wir haben in Bremen eine relativ hohe Dichte an Lastenfahrrädern. Während es vor ein paar Jahren noch eher exotisch war ein Lastenrad zu sehen, ist es jetzt fast alltäglich. Das ist schon etwas Besonderes, das haben nicht alle Städte”, sagt Pina Pohl Pressesprecherin des ADFC Bremen. 

Für die Verkehrswende und Klimaschutz spielt das Lastenrad eine elementare Rolle: “Jedes Lastenrad hat das Potenzial ein Auto zu ersetzen. Wenn Menschen wirklich anfangen sich Lastenräder statt Autos zu kaufen, dann ist ein riesengroßer Teil der Mobilitätswende schon geschafft”, so Pina Pohl.  Aber nicht nur Privatpersonen setzen auf das Lastenrad, auch auf gewerblicher Ebene ist es vielseitig einsetzbar. Ob für den Lieferdienst, das Transportmittel zu Veranstaltungen oder die Werkzeuge für Handwerksbetriebe für jede Verwendungsart gibt es mittlerweile das passende Modell.

Der ADFC sieht ein großes Potenzial im Lastenrad, sagt aber auch, dass noch einiges getan werden muss: “Solange es noch einfacher ist mit dem Auto schnell irgendwo hinzufahren, werden die meisten Leute das auch machen. Erst wenn das Lastenrad total praktisch ist und das Auto total unattraktiv, dann werden Viele auch umsteigen.” Dafür müsse aber auch die Infrastruktur hinterherziehen: “Wir brauchen breitere Fahrwege, sodass sich Lastenräder auch überholen können”, erklärt Pina Pohl.

Einfach mal ausprobieren

Obwohl das Lastenrad in Bremen und im Bremer Umland sehr an Beliebtheit gewinnt beobachtet der ADFC noch eine gewisse Zurückhaltung: “Viele haben eine große Skepsis und eine Hemmschwelle im Kopf, weil sie sich denken: ‘Ja, Rad fahren kann ich – aber so ein großes, schweres Rad?’”  Da rät Pina Pohl es sich einfach mal zuzutrauen und auszuprobieren. Nicht direkt in den Verkehr stürzen, sondern an einem sicheren Ort etwas üben.

Der ADFC bietet deswegen bei Veranstaltungen immer wieder an das Lastenrad zu testen und hat dabei viel positives Feedback gesammelt: “Ganz viele sagen dann: am Anfang ist es noch ein bisschen wackelig und fühlt sich komisch an, aber man kommt da schnell rein. Das Lastenrad hat natürlich einiges mehr an Gewicht, und dadurch einen größeren Bremsweg. Außerdem hat es, je nach Modell, einen viel größeren Wendekreis. Viele Lastenräder verfügen auch über eine elektrische Unterstützung, an die man sich erst einmal gewöhnen müsse, doch sie ermöglichen einem ordentlich was an Ladung mitzunehmen.” Doch Pina Pohl, die selbst begeisterte Lastenradfahrerin ist, kann aus eigener Erfahrung sagen: “Es ist eine absolute Gewöhnungssache und irgendwann steigt man auf und fährt los als wäre es nichts.”

Die Bremer Lastenradförderung 

ein grünes und ein rotes Lastenfahrrad mit einem Schild: lastenrad.bremen.de
Mit der Lastenradförderung soll es mehr Bremer*innen ermöglicht werden ein Lastenrad zu erwerben. Foto: ADFC

Das Lastenrad bietet gegenüber dem Auto sehr viele Vorteile: Flexibilität, keine Parkplatzsuche, Einbahnstraßen können in beide Richtungen befahren werden, es fördert die Gesundheit und außerdem ist das Lastenrad leise und klimaschonend. Zusätzlich ist das Lastenrad deutlich günstiger, als ein Auto. Besonders wenn es um die laufenden Kosten geht. Allerdings können Lastenräder recht hohe Anschaffungskosten haben. Um es möglichst vielen Menschen zu ermöglichen auf ein Lastenrad umzusteigen, gibt es in der Stadt Bremen vom 20. April 2022 bis zum 21. Mai 2022 eine Lastenradförderung für Privatpersonen, Vereine und Kleinstbetriebe. Lastenräder werden bis zu 40 Prozent und Fahrradanhänger bis zu 50 Prozent des Kaufpreises gefördert. Pina Pohl empfiehlt am besten jetzt schon auf Händler zuzugehen und die Unterlagen zusammen zu suchen, denn wer zuerst einen Antrag stellt, bekommt zuerst den Zuschuss.

Erfahre mehr über die Förderung: lastenrad.bremen.de 

Fietje- die freie Lastenrad Initiative 

Zwei Fietje Lastenräder stehen vor einem Cafe
Die Fietje Lastenradiniative bietet unterschiedliche Modelle zum Ausleihen an. Foto: ADFC

Wer das Lastenrad mal etwas länger testen möchte oder wer nur ab und zu ein Lastenrad benötigt, der kann sich in Bremen kostenfrei ein Fietje Lastenrad ausleihen. Fietje ist eine Lastenradiniative des ADFC, welches Bremer*innen den Zugang zu Lastenfahrrädern ermöglichen möchte. “Es funktioniert ganz einfach: Man registriert sich auf der Webseite und hat Zugriff auf insgesamt elf Lastenräder, die im Stadtgebiet verteilt sind. Man kann dann online schauen, wann und wo noch eins frei ist und es dann für bis zu drei Tagen buchen. Die Verleihstationen sind ehrenamtlich arbeitende Stationen –  wie Einzelhändler, Büros und Cafes – die sich um die Schlüsselübergabe kümmern”, erklärt Pina Pohl. So kann man das Lastenrad ganz ohne Anschaffungskosten nutzen, muss es nicht irgendwo unterstellen und hat trotzdem alle Vorteile.

Neben den Fietje Lastenrädern bietet der ADFC auch die Pedder Spezialfahrräder welche für den Transport von Menschen mit Beeinträchtigungen gedacht sind und die sich kostenfrei leihen lassen. Mit ihnen können Ausflüge gemacht werden und das schöne Fahrradfahrgefühl Allen ermöglicht werden.

Weitere Möglichkeiten sich Lastenräder auszuleihen:

Übersicht der Freien Lastenräder in Bremerhaven

Freies Lastenrad in Gröpelingen

Lastenrad Radquatier Ellener Hof

Lastenrad Sharing in der Neustadt

Flotter Laster in Hemelingen

Ihr wisst von weiteren Lastenrädern zum Ausleihen? Dann schreibt uns unter: presse@energiekonsens.de

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